Zunehmende Altersarmut bestätigt VdK-Befürchtungen Ute Brandt: 

Der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen warnt schon lange vor dem sich verschärfenden Trend der Altersarmut und sieht seine Befürchtungen bestätigt. Die Zahl der Grundsicherungsempfänger über 65 Jahre stieg in Niedersachsen von 2011 bis 2012 um 5,1 Prozent auf 46714, im gleichen Zeitraum in Bremen um 4,1 Prozent auf 7809.

 

„Diese Zahlen sind erschreckend und alarmierend, zum Teil aber auch vorhersehbar gewesen“, kommentiert VdK-Landesverbandsvorsitzende Ute Brandt die negative Entwicklung. Der Grund für Niedrigrenten, die immer häufiger durch Grundsicherungsleistungen aufgestockt werden müssen, seien prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie Minijobs, Leih- und Zeitarbeit, Niedriglohnjobs, Teilzeittätigkeiten und Arbeitslosigkeit oder dauerhafte Erwerbsminderung.

Ute Brandt: „Wer kann noch eine Erwerbsbiografie vorweisen, wie der für statistische Zwecke erfundene sogenannte Eckrentner, der 45 Jahre in Vollzeit beim Durchschnittsverdienst von zurzeit etwa 2700 Euro brutto monatlich gearbeitet hat? Selbst er würde heute weniger als 1300 Euro Rente bekommen“.

Die Rentenentwicklung der letzten Jahre zeige jetzt ihre Auswirkungen. Das Absenken des Rentenniveaus sei nicht spurlos an der Lebenswirklichkeit der Rentner vorbeigegangen. „Rentner haben seit 2004 einen Kaufkraftverlust von über neun Prozent verkraften müssen. Ältere sind von den Preissteigerungen für Lebensmittel und bei den Energie- und Stromkosten besonders betroffen. Auch Medikamente und Hilfsmittel, die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, schmälern bei Rentnern das Haushaltseinkommen mehr als bei anderen“, erinnert Ute Brandt an die Zusammenhänge.

 

Damit sich das Altersarmutsproblem nicht weiter verschärft, fordert die VdK-Landesvorsitzende:

„Wir brauchen regulierende Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt. Wer Altersarmut für künftige Generationen vermeiden will, muss prekäre Beschäftigungsverhältnisse eindämmen. Die Absenkung des Rentenniveaus von derzeit 51 Prozent auf 43 Prozent bis zum Jahr 2030 muss gestoppt werden. Bei 50 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns muss Schluss sein. Außerdem müssen die Dämpfungsfaktoren, die sich negativ auf die Rentenerhöhung auswirken, abgeschafft werden und die Rentenanpassung wieder uneingeschränkt der Lohn- und Gehaltsentwicklung folgen.“

 

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